Kleinnaundorf feierte vom 21. bis 30.Juni sein 875-jähriges Bestehen mit einer Festwoche, in der die Organisatoren von Heimatverein, Ortschaftsrat, Sportgemeinschaft, Kindergarten, Kirchgemeinde und Bürgern für jeden Geschmack etwas im Angebot hatten. Gestartet wurde am ersten Wochenende mit der 10. Deutschen Meisterschaft und der 22. Internationalen Sachsenmeisterschaft im Speeddown-Seifenkistenrennen, zu der, mit 107 Startern aus Deutschland, Tschechien und Österreich, ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt wurde. In dem, unter Fahrern als europaweite Top-Veranstaltung gehandelten Rennen, wurden 22 Klassen ausgetragen. Hier erreichten auch regionale Starter vorderste Plätze. In der Klasse Einsitzer Speed ab 18 Jahre belegte Ortsvorsteher Thomas Käfer einen starken 3. Platz. Der Klasse Gleichmäßigkeit 13-17 Jahre konnte der Freitaler Philipp Winkler mit seiner Kiste „Hartmannsberger“ mit 8/100 Sekunden Unterschied zwischen 2 Läufen die Klasse für sich entscheiden und die Klasse Gleichmäßigkeit 6-13 Jahre gewann Vanessa Schumann aus Cunnersdorf mit einem Zeitunterschied von sogar nur 0,047s . Die Klasse Gaudi/Design, welche von den Teams, Zuschauern und einer Veranstalterjury bewertet wurde, konnte die Kiste „Mario-Kart“ aus Kleinnaundorf gewinnen.
Über die Woche wurden viele Veranstaltungen angeboten. Die Sportgemeinschaft Kleinnaundorf e.V. bot Interessierten Bürgern viele Schnupperkurse in den einzelnen Sektionen an. Die Autorin Reinhild Schultes lud zur Lesung aus ihren Büchern ein, die Gebietsverkehrswacht Weißeritzkreis e.V. berichtet in einer Verkehsrinformationsveranstaltung über neue Regelungen für alle Verkehrsteilnehmer, neue Ortsbegrüßungsschilder wurden eingeweiht und bei Kräuter- und Geschichtswanderungen wurde Wissenswertes über Natur und Geschichte vermittelten.
Im Rahmen der Freitaler Kultur(All)Tage fand am Freitag, den 28.06. die Veranstaltung „Kunst und Musik am See“ im ehemaligen Luft- und Schwimmbad Kleinnaundorf statt. In der Natur-Location wurde für die Kinder das Präventionstheaterstück „Schneewittchen in der Zuckerfalle“ gezeigt, viele Stände um den See hielten verschiedene Angebote bereit und Chor der Erzieher der Kita „Wurzelzwerge“ Kleinnaundorf lud zum Mitsingen ein. Am Abend spielte die Gitarrengruppe des MTK Bannewitz, die „Irisch Dance Company“ und „The Banneys“ rundeten dieses Event auf der Seebühne ab. Viele Besucher wünschten sich bereits eine Wiederholung dieser Veranstaltung in dieser herrlichen Umgebung. Wer einen anderen musikalischen Geschmack bevorzugte, den luden die Organisatoren zur DJ Happy Vibes-Show auf dem Festplatz ein.
Am Samstag erhielt der Rad- und Wanderweg auf der Trasse der sächsischen Semmeringbahn im Beisein des 1. Bürgermeisters Peter Pfitzenreiter, dem Vorsitzenden des Museumseisenbahnvereins „Windbergbahn“ Holger Demnitz und Ortsvortseher Thomas Käfer und vieler Gäste den Name des Oberingenieurs Guido Brescius, der für die Trassierung und den Bau der Albertsbahn Dresden-Tharandt und die Hänichener Kohlenzweigbahn verantwortlich war und damit an der Industrialisierung der Freitaler Region maßgeblichen Anteil hat. Die Namensgebung wurde mit dem Start zum 1. Guido-Brescius-Lauf der SG Kleinnaundorf gefeiert. Wer nicht so sportlich unterwegs war, nutzte die Möglichkeit zur Fahrt mit der Bimmelbahn entlang der Strecke und ließ sich dabei die Geschichte der ersten deutschen Gebirgsbahn von den Windbergbahnern erklären.
Ein gutes Händchen hatte die Organisatoren auch mit dem Klassentreffen aller Jahrgänge, zu dem auch ehemalige Lehrer der Kleinnaundorfer Schule eingeladen waren. Neben vielen Gesprächen nutzten die ehemaligen Schüler des Ortes die Gelegenheit, die Ausstellung in der Aula mit dem Bammes-Wandbild und die restaurierte Turmuhr der Schule zu besuchen und konnten dabei einen Blick in die zurzeit vom Wilsdruffer Gymnasium genutzten Klassenzimmer werfen – dafür vielen Dank an die Lehrer des Gymnasiums.
Abschließender Höhepunkt der Festwoche war der Festumzug. In 35 Bildern wurden Geschichte und Geschichten des Freitaler Ortsteils von Einwohnern, Vereinen, Kirchgemeinde sowie Bergbau- und Hüttenverein Freital mit großer Unterstützung von örtlicher Gewerbetreibenden dargestellt. Besonders die Darstellung der Filmaufnahmen zu „Go Trabi Go II“, welche in Juni 1992 in Kleinnaundorfer Luft- und Schwimmbad stattfanden, löste Begeisterung aus, nahm doch kein Geringerer als Wolfgang Stumph persönlich im Trabant-Cabriolet teil und sorgte für viel Applaus. Bei Temperaturen von fast 40°C eine schweißtreibende Angelegenheit.
Alles in allem war diese Festwoche ein würdiges Veranstaltungspaket, was die Organisatoren hier, auch mit Unterstützung der Stadtverwaltung Freital, auf die Beine gestellt hatten. Den vielen Mitwirkenden, Helfern und Unterstützern sei an dieser Stellen noch einmal herzlichst gedankt.