Die Chroniken von Kleinnaundorf reicht bis in das 12./13. Jahrhundert zurück.
Leider gibt es nur wenige Urkunden aus dieser Zeit die unserem Ort direkt zugeordnet werden können. Bisher wurde eine Urkunde aus dem Jahre 1144 als erste urkundliche Erwähnung angenommen, in der ein neues Dorf nahe Dölzschen genannt wird. Dabei kann es sich aber auch um Naußlitz in Dresden handeln. Naundorf heißt eigentlich Neues Dorf und lässt auf eine deutsche Gründung schließen.
Nach dem kriegerischen Erlangen der Markgrafenschaft zu Meißen durch Konrad von Wettin, dem sächsischen Uradel, der die Herrschaft des Hauses Wettin in Sachsen erst ermöglichte, bestanden in unserer Region hauptsächlich sorbische Siedlungen. Der Markgraf belohnte seine Getreuen mit einem Lehen. So wurden viele neue Orte gegründet. Auch Kleinnaundorf könnte darauf zurückgehen.
Bezweifelt wird, dass Kleinnaundorf zum Ackerbau gegründet wurde. Die Bodenverhältnisse sind dafür nicht die Günstigsten. Vielmehr ging man hier der Viehzucht nach, was der Bestand einer Schäferei als ältester Teil des Ortes belegen würde. Die erste Urkunde, bei der man genau sagen kann, dass sie unseren Ort benennt, stammt aus dem Jahre 1292. In dieser wird ein Heinmanno de Nuendorf erwähnt. Dieser Name taucht auch nochmal 3 Jahre später auf und 1309 wird bei einer Lehensübergabe als Zeuge ein Henricus de Nuwendorf erwähnt. Die Bedeutung von Kleinnaundorf war eher gering, so lag der Ort doch recht ungünstig für seine Entwicklung. Versteckt und weit ab von den großen Handelswegen blieb man hier unter sich und ging der Viehzucht und später auch dem Ackerbau nach. Dies blieb viele Jahrhunderte unverändert.
Als die Holzvorräte für die sich entwickelnde Industrie knapper wurden und die Kohle als Ersatz entdeckt wurde, bekam Kleinnaundorf Anfang des 19. Jahrhunderts eine neue Bedeutung. Die in der Region entdeckten Kohlevorkommen verwandelten unseren auf Landwirtschaft ausgerichteten Ort in eine Bergarbeitersiedlung. Viele Kleinnaundorfer standen bei den Schächten in Lohn und Brot. Als sich im August 1869 auf dem Segen-Gottes- und Neuhoffnungsschacht ein großes Grubenunglück ereignete, fanden 18 Kleinnaundorfer den Tod. Aber auch die Kohlevorkommen waren bald erschöpft. Ein ertragreicher Steinkohleabbau war nicht mehr möglich und um 1930 wurden die Schächte geschlossen. Damit fielen viele Arbeitsplätze weg.
Die Einwohner von Kleinnaundorf mussten sich nun neu orientieren. Man arbeitete in den Fabriken und den mittelständischen Betrieben in und um Freital sowie Dresden. So wurde der Ort zur Arbeiterwohnsiedlung. Von den drei noch vorhandenen Bauernhöfen betreibt heute noch einer Landwirtschaft, dies jedoch mehr als Hobby. Den eigentlichen ländlichen Charakter hat Kleinnaundorf aber nie verloren.
Kleinnaundorf behielt als Gemeinde seine Eigenständigkeit bis ins Jahr 1972. Die Eingemeindung nach Freital erfolgte 1973. Aus dem Gemeinderat fanden 2 Kleinnaundorfer einen Sitz in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Freital.
Dies soll ein kleiner Ausschnitt aus der Ortschronik von Kleinnaundorf sein. Mehr Wissenswertes gibt es in der Ortsausstellung in der ehemaligen Grundschule zu erfahren. Ein Besuch ist zum Heimatfest oder nach vorheriger Absprache möglich.