Heute möchten wir eine ganz neue Wanderroute vorschlagen und deren Geschichte erzählen. Im November 2015 kam unser Ortsvorsteher von Kleinnaundorf, Thomas Käfer, mit der Idee eines eigenen Wanderweges Rund um Kleinnaundorf auf uns zu.
Noch im Jahre 2015 liefen wir mit Stadträten und der Kreiswegewartin Christa Rötig die fast 8 km lange Strecke ab, da man für so ein Projekt ja viele Leute im Boot haben will. Wir als Heimatverein machten einen Kostenvoranschlag und stellten unsere Wanderstrecke 2016 erst im Ortschaftsrat Kleinnaundorf und dann im Freitaler Rathaus vor. Die veranschlagten Gelder wurden in voller Höhe genehmigt. Im Nachhinein auch noch mal Dank den Stadträten!
Seit April dieses Jahres begann der Heimatverein die Strecke zu markieren, Wanderschilder und Wanderklebemarken anzubringen. Nächstes Jahr wird es weiter gehen. Dann kommen weitere Wanderschilder und vier große Wandertafeln dazu. Auch zurzeit noch nicht so gut zu laufende Wege werden ausgeästet. Es wird noch ein wenig dauern, denn diese Arbeiten werden alle ehrenamtlich durchgeführt. Allgemein kann man sagen, ab jetzt ist die Strecke schon so beschaffen, so dass man sich nicht verlaufen kann.
Da es sich um einen Rundwanderweg handelt, ist es möglich die Wanderung überall zu beginnen. Wir schlagen den Start unserer Wanderung an der Buswendestelle Kleinnaundorf am Meßweg vor.
Die Route beginnt am ehemaligen Bad Kleinnaundorf und führt immer am Wanderschild „Grünes Tannenbäumchen“ entlang, welches etwas entfernt dem Ortszeichen Kleinnaundorf´s nachempfunden ist. Schon nach wenigen Metern gehen wir an schönen gepflegten Gärten entlang und sehen einen Hinweis zur Kaitzbachquelle. Immer weiter den Wanderweg entlang passieren wir unsere seit Februar 2014 entstandene Kindertagesstätte „WURZELZWERGE“. Weiter geht es auf dem Meßweg, links abbiegend, kommen wir an unsere erste Sandsteingewölbebrücke der 1951 stillgelegten ersten deutschen Gebirgsbahn. Es ist möglich nach links (wie ausgeschildert) Richtung Kleinnaundorfer Bahnhof zu gehen. Wir aber laufen durch das Viadukt (Bild 1) den Meßweg gerade aus auf der Kohlenstraße links und dann nach ca. 500 m in das Windberggebiet hinein. Immer der Ausschilderung entlang sehen wir eine alte Steinsäule (Bild 2) in der Nähe einer Sattlerei. Nach ca. 3 km der Gesamtwanderstrecke entdecken wir ein parkähnliches Denkmal (Bild 3). Es erinnert an ein schweres Grubenunglück am 2. August 1869 bei dem 276 Bergleute verunglückten. Vom „Segen-Gottes-Schacht“ kommend überqueren wir die Kohlenstraße und laufen über das Feld (Bild 4). Bei schönem Wetter haben wir gerade dort eine gute Sicht auf Kleinnaundorf und das Dresdner Umland. Wir laufen dann durch eine weitere Gewölbebrücke der Windbergbahn (Bild 5). Hier ist Unkraut und Bewuchs noch etwas hoch, dessen Beseitigung aber demnächst noch durch den Heimatvereins realisiert wird.
An der Friedensstraße angekommen laufen wir diese links weiter und entdecken auf der rechten Straßenseite ein kleines Kriegsdenkmal (Bild 6). Dieses erinnert an die im 1.Weltkrieg 1914 -1918 gefallenen Kleinnaundorfer Bürger. Weiter geht es die Steigerstraße entlang vorbei an unserer 1893 erbauten denkmalgeschützten Schule (Bild 7) und weiter in den Kaitzgrund. An einer kreativen Werkstatt und den schönsten Garagen Kleinnaundorf´s (Bild 8) vorbei, kommen wir an eine Höhle (Bild 9). Solche Erdhöhlen wurden oft durch Bauern genutzt, die ihre Gerätschaften für die Arbeit am nächsten Tag in der Nähe ihres Feldes sicher aufbewahren wollten. Natürlich hat man jede Art von Höhlen auch zum Kühlen von Getränken und Lebensmitteln genutzt.
Nach einem kurzen Anstieg kommen wir wieder auf die ehemalige Bahntrasse. Nach 800 Metern sind wir am Kleinnaundorfer Haltepunkt (Bild 10) angelangt. Wir, der Heimatverein „G-Haus“ Kleinnaundorf e.V., nutzen den Bahnhof für viele ehrenamtliche Aktivitäten. Hier ist jedes Jahr der Start zum Seifenkistenrennen. Mit über 70 km/h rasen die nationalen und internationalen Piloten die Strecke herunter. Ostern, Himmelfahrt und Halloween ist dort immer Ausschank und es werden Veranstaltungen für unsere Kleinsten durchgeführt. Wenn Ihr diese Wanderung an einem der ersten drei Adventssonntage planen solltet, habt ihr Glück. Denn da legt sich der Heimatverein wieder zwischen 10:00 und 16:00 Uhr ins Zeug. Selbstgebackener Kuchen, Kartoffelpuffer, Bratwurst und Schaschlik gibt es unter Anderem zu essen. Glühwein, Bier und viele nichtalkoholischen Getränke gibt es natürlich auch. Die Krönung ist, wenn Ihr mit Euren Kids im Bahnhof sitzt, bekommt Ihr Eure Getränke vielleicht mit einer Gartenbahn serviert. In der Wartehalle informiert eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Windbergbahn und speziell zum Haltepunkt Kleinnaundorf sowie zur Bergbaugeschichte und zum Grubenunglück vom 02. August 1869.
Vom Haltepunkt laufen wir weiter auf gerader Strecke den Bahndamm entlang und entdecken nach 1 km eine Bank (Bild 11), die mit den Initialen „LUCI“ und „GERHARD“ versehen ist. Wir haben uns sagen lassen, dass die Bank sich ein älteres Ehepaar zu einem privaten Jubiläum an dieser Stelle gewünscht hatte. Da sind die Verwandten zur Stadtverwaltung Freital gegangen und meldeten den Bau an. Selbstverständlich mussten die Privateigentümer die Bank und den Aufbau bezahlen.
Nach ungefähr 500 m gehen wir vom Bahndamm rechts weg und laufen wieder auf den Meßweg Richtung Ortszentrum. So kommen wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung an.
Zur Karte mit dem Streckenverlauf einfach auf diesen Link klicken:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=340275596435686&id=100013597452133
Marlis und Ralf Fichtner
Wanderwegewarte der Stadt Freital
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Die Route ist auch zu finden unter:
https://hiking.waymarkedtrails.org/#route?id=7752421&map=15!50.9947!13.6934